Laut Wikipedia steht der Begriff Work-Life-Balance für einen Zustand, in dem Arbeits- und Privatleben miteinander in Verbindung stehen. Die Begriffsbildung stammt aus dem Englischen und bedeutet: Arbeit, Leben, Gleichgewicht. Es geht also um die Balance zwischen Arbeits- und Privatleben. Während der Begriff in der aktuellen Diskussion vermehrt mit kürzeren Arbeitszeiten oder der 4-Tage-Woche in Verbindung gebracht wird, steckt viel mehr dahinter. Denn wie wir unser Arbeits- und Privatleben in Balance bringen, hängt viel von uns ab und nicht von der reinen Arbeitszeit. Denn selbst wenn wir diese verkürzen, bedeutet das nicht automatisch, dass wir in Balance sind. Hierzu bedarf es mehr. Die Frage, die meist hinter der Suche nach der Balance steht, lautet: Wie viel sind wir uns eigentlich selbst wert? Erst wenn wir die Frage beantworten können, sind wir in der Lage, unserer Prioritäten so zu ordnen, dass wir uns gegen die Arbeit aufwiegen. Das bedeutet ‚in Balance kommen‘. Dann wirken wir – auf der Arbeit und im Privaten.
Natürlich helfen uns moderne Arbeitsmethoden und einige Elemente aus den Vorgehensmodellen der Projektentwicklung (Stichwort: Agilität). Denn wenn wir wissen, was wir wie bis wann erledigen wollen und die Rahmenbedingungen und Akzeptanz- bzw. Qualitätskriterien dafür kennen, ist es nicht von Bedeutung, wann bzw. wo wir die Aufgabe erledigen. Entscheidend ist, dass wir uns in dem Moment voll im Fokus befinden und es schaffen, uns nach erledigter Aufgabe wieder neu zu justieren – sei es für eine weitere Aufgabe oder etwas aus dem Privatleben.
Work-Life-Balance muss daher bei der Haltung der Menschen ansetzen. Haltung ist dabei die innere Grundeinstellung, die unser Denken und Handeln prägt. Sie ist auch Ausdruck unseres Selbstwerts. Nur darüber sind wir in der Lage, nachhaltig Wirkung zu erzielen. Es geht darum, Erkenntnisse aus Selbstreflexion und Wissensständen zu neuesten Organisations- und Arbeitsmethoden innerhalb unserer Haltung zu Handlungswissen zu verbinden, anzuwenden und somit in konkreten Aktionen umzusetzen. Die Haltung wirkt dabei nicht nur wie ein Kompass, der uns Orientierung bei modernen Arbeitsmethoden und unserem Selbstwert bietet. Sie stellt gleichzeitig eine Art überarbeitetes Handbuch dar, mit dem diese Methoden gemäß der neuen Haltung zielgerichtet und effizient eingesetzt werden können. Sie wird zum Gradmesser unserer Work-Life-Balance.