29. Januar 2025

Vereinbarungen. So wichtig für unser Miteinander.

In einer Organisation treffen wir ständig Vereinbarungen. Da gibt es die zwischenmenschlichen Vereinbarungen, bei denen wir z. B. die Vertraulichkeit eines Gesprächs bewahren, versprechen, dass wir Andersartigkeit in jeglicher Form (z. B. Geschlecht, Hautfarbe, Herkunft, …) in unserer Wahrnehmung nicht werten, wir bei Feedback die Sache und nicht den Menschen bewerten und viele mehr. Zusätzlich gibt es noch die formellen Vereinbarungen in Form von Gehaltszahlungen, Erbringen der Arbeitsleistung (Zeit/ Umsetzung), Weiterbildungen, Lohnfortzahlungen im Krankheitsfall, Krankmeldungen, Karriereabmachungen und weitere.

Konflikte und Stress durch Vereinbarungen:

Diese Vereinbarungen sorgen meist für eine Menge Konflikte und Stress, vor allem, wenn sie (gefühlt) einseitig gebrochen werden. Mit der richtigen Haltung schaffen wir einen objektiven Blick und können Stress und Konflikte vermeiden. Ziel ist ein realistischer Blick dafür, dass wir in einem dynamischen System leben. Es werden sich immer Faktoren ändern (bei uns und unserer Organisation), die Abmachungen zum Wackeln bringen – manchmal profitieren wir davon, manchmal nicht. Was genau wir tun können, um aus Konflikten auszusteigen (Stichwort: Eskalationstreppe) und Stress zu vermeiden, wollen wir kurz zeigen.

Stress vermeiden durch Tages- und Wochenbewertung:

Um Stress durch das Nicht-Einhalten von Vereinbarungen zu vermeiden, ist es wichtig, Objektivität zu wahren. Wir tendieren dazu, uns die negativen Eindrücke besser zu merken als die positiven. Tages- und Wochenbewertungen helfen uns dabei, sowohl die positiven als auch die negativen Ereignisse besser einordnen zu können. Dabei ist es wichtig, dass wir mit der richtigen Haltung an solche Bewertungen gehen. Denn hier gilt: Schauen wir auf einen Tag oder eine Woche durch die Brille unserer alten Glaubenssätze, bei denen z. B. die Organisation oft die Schuld für einen schlechten Tag trägt, erreichen wir mit unseren Tagesbewertungen nur maximal ein Drittel der Wirkung, die wir erzielen können.

Aus Konflikten aussteigen, aber wie?

Viele Konflikte entstehen, weil wir auf die sogenannte Eskalationstreppe aufsteigen. Wenn ein Mitmensch auf uns zukommt und uns bzgl. einer Abmachung, die wir gebrochen haben, anspricht, gehen wir schnell in den Verteidigungsmodus. Wir versuchen, uns zu rechtfertigen oder Situationen zu finden, in denen andere Vereinbarungen gebrochen haben. Ähnlich verhält es sich, wenn Mitmenschen uns ihr Leid klagen. (Im Übrigen kann das auch ein Brechen einer Vereinbarung sein.) Hier sind wir versucht, auch unsere negativen Erlebnisse mit in die Konversation zu bringen. Leider führt das dazu, dass wir auf der Eskalationstreppe die nächste Stufe erreichen. Aussteigen bedeutet dabei, sich selbst zurückzunehmen, auf die Sache zu fokussieren und den Blick nach vorne zu lenken. Das ist nicht einfach und bedarf einer starken Haltung und viel Übung. Dennoch lohnt es sich.