21. November 2024

Umsetzung. Menschen wollen es richtig machen.

In der Jugendarbeit von Sportmannschaften unterscheidet oft eine Annahme erfolgreiche Coaches von weniger erfolgreichen: „Menschen wollen es richtig machen.“ Der Gedanke daran, dass Teile des Teams die Bewegungsabläufe oder Spielzüge absichtlich falsch machen, findet selten Platz in den Köpfen der oft ehrenamtlichen Coaches. Es beginnt vielmehr die Suche nach einem anderen Zugang zur Mannschaft oder der Erkenntnis, dass bestimmte Bewegungsabläufe für manche aus dem Team nicht umsetzbar sind.

In der Arbeitswelt unterstellen wir oft Unwillen:

Interessanterweise stellen wir in unserer Arbeit mit Organisationen immer wieder fest, dass Führungskräfte mit der Zeit das Vertrauen in die Menschen verlieren und schneller Unwillen unterstellen. Das hat auf der einen Seite damit zu tun, dass wir in einem System aufwachsen, in dem Fehler bestraft werden. Das führt dazu, dass Menschen ihre Fehler gerne verbergen, was wiederum Misstrauen schürt. Auf der anderen Seite fehlt uns der wertschätzende Umgang mit Fehlern – sie sind schließlich eine Chance, besser zu werden. Während wir zum Training kommen, um besser zu werden und aus unseren Fehlern zu lernen, versuchen wir diese oft auf der Arbeit zu verbergen.

Messbarkeit hilft, den Fokus auf Verbesserung zu legen:

Beides können wir auflösen, indem wir uns kleine Ziele (z. B. in der Planung) stecken und diese mit klaren Messkriterien versehen. Je eindeutiger diese sind, desto leichter fällt es uns, über die Sache und nicht die Menschen zu sprechen. Gleichzeitig sollte die Führungskraft Teil des Teams sein, das an dem Ziel arbeitet. So schaffen wir es, dass wir uns die Ergebnisse anschauen und überlegen, wie diese zustande gekommen sind, und nicht einer Beurteilung durch die Führungskraft gegenüberstehen. Das ist nur mit einem klaren Rollenverständnis der Führungskräfte und des Teams möglich (wer hat wann welche Rolle?). Dazu müssen wir wissen, wer wir sind, welche Rolle wir haben und was dies uns bedeutet.

Die Arbeit an unserer Haltung gibt Selbstvertrauen:

Wir müssen bereit sein, unsere Glaubenssätze zu hinterfragen und uns wieder selbst mehr wert werden. Die Arbeit an unserer Haltung als Mensch in einer Organisation – egal in welcher Rolle – birgt dabei immense Potentiale. Sie hilft uns, Menschen wieder zu vertrauen, neue Lösungswege zu finden, alte zu hinterfragen und gleichzeitig wirksamer in unserem Tun zu werden. Dadurch schaffen wir eine Leistungskultur, der nicht die Menschen zum Opfer fallen, sondern von der beide Seiten, Mensch und Organisation, profitieren. Denn Menschen wollen es richtig machen. Das können wir von der Jugendarbeit im Mannschaftssport definitiv lernen.