28. Januar 2025

Grundposition. Wieso wir unsere Haltung ständig trainieren müssen.

In vielen Mannschaftssportarten gibt es sogenannte Grundpositionen. Das ist die Standard-Aufstellung der Mannschaft zum Beispiel für die Verteidigung und die individuelle Positionierung und Haltung, um mit höchster Effizienz verteidigen zu können. Diese Position bildet die Grundlage, aus der heraus die Mannschaft und die Einzelnen agieren. Im Mannschaftssport bilden diese Grundpositionen die Grundlage fürs Training: Es wird an der Aufstellung gearbeitet, trainiert, wie sich diese Aufstellung im Team bewegt, und wie sie und jeder einzelne auf verschiedene Situationen reagiert.

Am Anfang ist alles gut:

Bei Neueinstellungen oder Neubesetzungen von Stellen geben wir uns auch in Organisationen viel Mühe, die Menschen kennenzulernen. Wir versuchen, mit Persönlichkeitstests, Gesprächen und Fallbeispielen herauszufinden, welche Haltung sie haben, und ob sie für die Stelle in Frage kommen. Wir lernen ihre Grundposition kennen und fördern, dass sie diese für sich selbst besser kennen lernen.

Viel Neues, wenig Bestand:

Sobald eine Stelle neu besetzt ist, bekommen die „Neuankömmlinge“ mehr oder minder viele und gute Fortbildungen – abhängig davon, wie das Unternehmen sich um die Weiterentwicklung bemüht. Es wird viel Neues gelernt, damit die Organisation immer auf dem neuesten Stand der Arbeits- und Managementpraktiken ist. Oder die Organisation setzt vermehrt auf Altbewährtes und lehrt die traditionellen Methoden. Doch egal welche Zielrichtung verfolgt wird: Wenn wir jemanden etwas beibringen, was so nicht bekannt war, ist es per se neu. Leider wird dabei viel zu wenig an dem Bestand gearbeitet, also der Grundposition oder Haltung der Menschen, die wir weiterbilden.

Ohne Grundposition herrscht schnell Chaos:

Was im Mannschaftssport erfolgreiche von weniger erfolgreichen Mannschaften unterscheidet, ist die Arbeit an der Grundposition. Dort, wo die sogenannten Basics stimmen, sind die Erfolgsaussichten wesentlich größer. Die Mannschaft und die Einzelnen können sich viel besser auf neue Situationen einstellen und sich entsprechend weiterentwickeln. Doch die Basics müssen immer wieder trainiert werden, selbst von den Erfahrenen. Ohne diese geraten wir ins Stolpern oder die Teamkoordination stimmt nicht mehr.

Die Arbeit an der Haltung:

Was im Mannschaftssport schon längst eine bestätigte Weisheit ist (und trotzdem nicht immer zum Einsatz kommt), wird in der Organisations- und Personalentwicklung meist ignoriert. Wir finden große Förderkataloge und ein breites Netz an Weiterbildungsangeboten. Doch viel zu oft wird die Arbeit an der Grundposition der Menschen vergessen. Diese bildet die Grundlage für ein erfolgreiches Umsetzen neuer oder altbewährter Führungs- und Arbeitsmethoden. Die Wirkung der Weiterbildung ist um ein Vielfaches größer, wenn die Haltung gefestigt ist. Die Ausrichtung wird klar und wir verhindern ein Chaos an Führungs- und Arbeitsmethoden.