Wie halte ich die Balance zwischen Privatleben und Arbeitszeiten?
Während der Begriff in der aktuellen Diskussion verstärkt mit kürzeren Arbeitszeiten oder der 4-Tage-Woche in Verbindung gebracht wird, steckt viel mehr dahinter. Denn wie wir unser Arbeits- und Privatleben in Balance bringen, hängt viel von uns ab und nicht von der reinen Arbeitszeit.
1. Wir fangen bei uns an
Zunächst einmal müssen wir wissen, was wir überhaupt wollen. Dabei ist es wichtig, auch den Blick in die Vergangenheit zu wagen. Denn wenn wir durch unsere alten Glaubenssätze gesteuert sind, schaffen wir es nicht, die Prioritäten in unserem Privat- oder Arbeitsleben so zu setzen, dass sie uns erfüllen und „entstressen“. Eine stabile Haltung und eine formulierte Bestimmung dienen uns dabei als Kompass, um die richtigen Entscheidungen zu treffen.
2. Wir brauchen Selbststeuerung
Bei der agilen Arbeitsmethode Kanban würde man es so ausdrücken: Wir müssen davon wegkommen, dass uns Aufgaben ‚auf den Schreibtisch gelegt werden‘ (Push), sondern dass wir uns die Aufgaben, die uns zur Verfügung gestellt werden, nehmen (Pull). Das heißt, wir müssen unsere Tage planen, E-Mail-Zeiten einrichten, wissen, wann wir Pausen und Feierabend machen. Wir müssen lernen, wieder verbindlich zu sprechen (was machen wir wie bis wann) und Qualitäts- und Akzeptanzkriterien festlegen.
3. Wir dürfen uns wieder konzentrieren
Wenn wir die Punkte 1 und 2 erfolgreich in unser Arbeits- und Privatleben integriert haben, gibt es nur noch einen Punkt, den wir meistern müssen: Wir dürfen uns wieder konzentrieren. Das heißt, egal was wir tun, wir sollten es ganz tun. Wenn wir eine Aufgabe auf der Arbeit erledigen, definieren wir uns diese so, dass sie auch innerhalb der von uns geplanten Zeit (am besten in weniger als 90min) zu erledigen ist. Im Privatleben gilt das gleiche: Wenn wir Zeit mit unserer Familie, unseren Freunden oder mit dem Hobby verbringen, sollten wir nicht gleichzeitig Emails lesen oder Probleme der Arbeit im Kopf lösen.
Eine gesunde Work-Life-Balance erreichen wir, wenn wir diese drei Punkte abarbeiten. Die Reihenfolge spielt hier eine wesentliche Rolle. Denn erst wenn wir unsere alten Glaubenssätze ablegen, können wir die Selbststeuerung starten und schaffen es, uns wieder zu konzentrieren.