Immer wieder lesen wir, dass heutzutage aufgrund des Fachkräftemangels, langer Einarbeitungszeiten und eines langwierigen Recruitings Führungskräfte am Morgen verbale Weichspüler trinken, um den Menschen in der Organisation nicht auf die Füße zu treten. Und dennoch sind Führungskräfte bzw. fehlende Wertschätzung immer noch der Hauptgrund für einen Unternehmenswechsel.
Werte von New Work sind doch gar nichts Neues:
Klarheit, Respekt, Transparenz und Verbindlichkeit sind alles Werte, die schon lange vor New Work Bestand hatten. In hierarchischen Organisationen war man dabei auf die Führungskraft angewiesen: Wurden diese Werte aktiv gelebt, spiegelten sie sich in der Arbeit und bei den Menschen wider. New Work versucht dabei lediglich eine Antwort darauf zu geben, wie diese Werte in Organisationen weiterhin Bestand haben können, ohne dass man sich auf die tägliche Kontrolle und Umsetzung bei Führungskräften verlassen muss.
Rahmenbedingungen für Werte schaffen:
Dabei setzt New Work darauf, Rahmenbedingungen für unser Miteinander zu schaffen, dass die Einhaltung dieser Werte sicherstellt. Dabei übernehmen beispielhaft folgende Elemente die hierarchische Umsetzung durch Führungskräfte:
- feste Rahmenbedingungen die Aufgaben- und Rollenverteilung durch Führungskräfte
- wertschätzender Umgang in Feedback-Prozessen und Retrospektiven die Bewertung durch Führungskräfte
- klare Regeln der Zusammenarbeit die direkte Steuerung durch Führungskräfte
- zielgerichtete Planung und regelmäßige Rückblicke die Kontrolle durch Führungskräfte
Glaubenssätze hindern uns, wirksam zu sein:
Führungsaufgaben werden dadurch nicht obsolet, sie verändern sich nur. Leider hindern uns unsere Glaubenssätze und unser Selbstverständnis oft daran, die Wirkung durch diese Elemente zu entfalten. Damit wir uns nicht selbst anzweifeln, setzen wir lieber auf Altbewährtes und werten Neues durch „Weichspüler-Metaphern“ ab. Dabei sind auch alte Tugenden und Führungserfahrung kein Wiederspruch zu den Elementen aus New Work. Sie können vielmehr voneinander profitieren. Dafür müssen wir aber nach dem Warum fragen und uns wirklich intensiv mit dem neuen Arbeitsverständnis auseinandersetzen.