21. November 2024

Auf dem Spielfeld und außerhalb. Gleiche Haltung, andere Regeln.

Im Mannschaftssport versuchen erfolgreiche Coaches immer zwischen „on-court“ (auf dem Spielfeld) und „off-court“ (außerhalb des Spielfeldes) zu unterscheiden. Das betrifft nicht die Haltung der Coaches, aber deren Verhalten. Sie schaffen es so, im Training und in Spielsituationen mit größtmöglicher Wirkung zu agieren, und bieten gleichzeitig ein sicheres und wertschätzendes Umfeld, in das sich die Mannschaft zurückziehen kann. Auch im Arbeitsleben treffen wir immer wieder auf Situationen, in denen andere Regeln gelten als außerhalb dieser Situationen. Entscheidend ist, dass die Haltung und damit die Authentizität der Menschen bewahrt bleibt.

In Trainings- und Spielsituationen passt sich die Kommunikation an:

Im Training kommen viele Menschen zusammen, um in 60, 90 oder 120 Minuten gemeinsam zu trainieren und sich als Mannschaft weiterzuentwickeln. Gute Coaches haben die letzten Spiele und Trainings analysiert und sich Gedanken gemacht, auf welchen Routinen und Übungen das Team im Training aufbauen soll. Hierbei müssen alle Leistungsstände berücksichtigt werden – ohne dass die Mannschaft in ihrer Entwicklung leidet. Aufgrund des engen Zeitfensters für Übungen (z. B. durch Aufwärmen, Wasserpause, Dehnen/ Rollen, Cool Down) ist es kontraproduktiv, wenn jede Übung mit Einzelnen diskutiert wird. Das WAS muss feststehen und an dem WIE gearbeitet werden.

Raum und Zeit für Planung, Rückblick und Retrospektive:

Wenn die Coaches nie den Meinungen aus dem Team Gehör schenken und nicht bereit sind, zu diskutieren, verlieren sie schnell den Rückhalt und das Vertrauen der Menschen. Wie bewältigen erfolgreiche Coaches nun den Spagat zwischen diskussionsfreiem Training und der offenen Tür für die Mannschaft? Sie schaffen Räume, in denen Vertrauen herrscht und Zeit ist, den Meinungen aus dem Team ausreichend Gehör zu schenken.

In Organisationen schaffen wir Effizienz durch klare Rollenverteilung…

Wie funktioniert so etwas in Organisationen? Durch klare Rollenverteilung. Mit folgenden Fragen können die Rollen eindeutig geklärt werden: Wer setzt wann und wie um? Wer trägt die Verantwortung für das, was umgesetzt wird? Wer moderiert? Wer protokolliert? So wissen alle, was sie zu tun haben. Wenn die Rollen flexibel sind, können wir durch regelmäßigen Rollentausch das Team weiterentwickeln.

…und gut strukturierte Routinen:

Wir können maximale Wirkung entfalten, ohne dass die Menschen entmenschlicht werden müssen, indem wir z. B. agile Routinen einsetzen. Hierzu gehören die Planung, das Daily, der Rückblick und die Retrospektive gepaart mit klaren Meeting-Regeln (z. B. die sechs Hüte von Edwards de Bono). Diese bieten Raum, sich wirksam weiterzuentwickeln und gleichzeitig Gehör zu finden.